Im Jahr 1859 erschien Darwins epochales Werk über den Ursprung der Arten, 1871 dann die Abstammung des Menschen. Seither ist weder die Biologie noch das Denken über den Menschen ohne die Evolutions-biologie vollständig. Weit weniger bekannt ist, dass es bereits Theorien über eine Evolution gab und dass selbst Darwins Hauptleistung, das Erkennen der natürlichen wie der sexuellen Selektion als wesentliche Evolutionsfaktoren, bis weit ins 20. Jh. umstritten war. Der Vortrag widmet sich den gesellschaftlichen und historischen Rahmenbedingungen, in denen sich Darwin bewegte und die einen entscheidenden Einfluss auf sein Werk und seine Publikationsstrategie hatten. Der Disput über die Evolutionstheorie im 19. Jh. war nicht nur wissenschaftlich, sondern zugleich eine Auseinandersetzung über die Rolle der Kirche, die Rechte der ärmeren Bevölkerungsschichten sowie nicht zuletzt darüber, wie sich die scientific community zusammensetzen sollte.
Gemeinsame Veranstaltung: Freunde des Naturhistorischen Museums und Naturhistorisches Museum Wien