Tiefbohrung Hallstätter See erfolgreich!
Gestartet wurden die Arbeiten am 19. April. Nach einer Woche Aufbau (die Plattform setzt sich immerhin aus weit über 2000 Teilen zusammen), begann am 26. April die Bohrung in den Sedimenten in über 100 m Wassertiefe.
Fotos: D.Brandner, NHMW
Und dieses neue Bohrgerät, das von der Mondseer Firma UWITEC entwickelt wurde, enttäuschte nicht! Zu Abschluss der Bohrkampagne verfügte das Forschungsteam über zwei Sedimentsequenzen, die jeweils 41 m und 51 m lang sind. Dies eröffnet ein neues Kapitel in der Hallstattforschung! Denn aktuell dürfen die Forscher*innen optimistisch sein, dass die erbohrten Sedimente hochauflösende Einblicke in Klima- und Umweltgeschichte der letzten 11.500 Jahre vermitteln. Sollte sich die Interpretation der bisher vorliegenden Daten bestätigen, wird es nun endlich möglich sein, festzustellen, wann Menschen zum ersten Mal im Inneren Salzkammergut siedelten, ihre Umwelt veränderten und begannen Salz abzubauen. Am 18.05 fand in Hallstatt eine durch das Naturhistorische Museum organisierte Pressekonferenz statt. Das Medienecho war überaus positiv.
Abtransport der Kerne nach Innsbruck an das Institut für Geologie. Foto: J.Rechenmacher/UIBK
Die Kerne befinden sich nun am Institut für Geologie der Universität Innsbruck, wo erste Analysen an den noch geschlossenen Kernen durchgeführt werden.
Das Projekt wurde durch eine Vielzahl an Institutionen finanziell und infrastrukturell unterstützt: Die Österreichischen Bundesforste, in deren Besitz sich der Hallstätter See befindet, die Freunde des NHM Wien, die Österreichische Akademie der Wissenschaften, die Universität Innsbruck, die Salinen Austria AG, die Salzwelten GmbH, die Gemeinden Hallstatt und Obertraun, sowie das GFZ, Frauenhofer IEG und die Firma Uwitec.
Ihnen allen gilt unser herzlicher Dank!
Falls Sie mehr über das Projekt erfahren wollen:
Tiefbohrung lässt 11.500 Jahre zurückblicken
Projektwebseite der Universität Innsbruck