Auswertung von Steingeräten aus der frühneolithischen Siedlung von Brunn am Gebirge (Prähistorische Abteilung des NHMW) (2010)

Die Bearbeitung der Keramik der ältesten Fundstelle (5700-5200 v. Chr.) der frühneolithischen Siedlung von Brunn am Gebirge (Niederösterreich) ist bereits abgeschlossen (FWF Projekt). Die Untersuchungen belegten die über 500 Jahre dauernde Entwicklung von der Starcevo-Kultur zur Kultur der Linearbandkeramik. Diese bäuerliche Kultur breitete sich später über ganz Europa aus.

Die "Freunde des Naturhistorischen Museums" finanzieren teilweise ein Folgeprojekt zur Auswertung von Herstellungstechnik der Steingeräte und zur Klärung der Herkunft der Rohstoffe. Das Forschungsprojekt steht unter Leitung von OR Dozent DDr. Peter Stadler, Prähistorische Abteilung des NHMW.

Funde

Brunn1

Lamellen (kleine Klingen) aus Radiolarit von guter Qualität. Radiolarit ist ein kieseliges Gestein, das aus den Skeletten der Radiolarien auf Tiefseeboden entstanden ist. Dieses stammt großteils von Szentgál im Bakonywald nördlich des Plattensees in Ungarn.

Brunn2

Aus den Lamellen wurden diese Trapeze gefertigt, die in Sichelschäftungen eingesetzt oder als Pfeilspitzen verwendet wurden.

Brunn3

Die Verbreitung des Szentgál-Radiolarits (Inna Mateiciucová, 2009). Brunn liegt etwa 150 km von Szentgál entfernt.