Die anderen Gäste des NHM Wien – Metabarcoding von Beifängen in Schädlingsfallen (2023)

Die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Herpetologische Sammlung des NHM Wien sind ständig um eine Erweiterung ihrer wissenschaftlichen Belegsammlung bemüht.

2023: Die anderen Gäste des NHM Wien – Metabarcoding von Beifängen in Schädlingsfallen

 

Üblicherweise kümmert man sich nicht um die sogenannten Beifänge in den Fallen.
Denn sie sind nicht das Hauptziel beim Schädlingsmonitoring: Kleinstlebewesen,
die durch den schlechten Zustand üblicherweise nicht bis auf Artniveau bestimmt werden
können – ein Projekt widmet sich nun gerade diesen „Gästen“ des Museums.
Sie kommen durch offene Türen, Fenster oder Spalten ins Museum, werden von Gästen oder von Mitarbeiter*innen eingeschleppt. Andere schaffen es sogar über den Postweg ins Haus. Nur wenige der Tiere, die so ans Museum gelangen, sind gefährlich für die Sammlungen. Sie leben aber kurzzeitig oder auch für mehrere Generationen im Museum. Nun widmet sich das Projekt „Einfluss von Klimawandel auf Museumsschädlinge in Museen“ von Dr. Pascal Querner am NHM Wien aber gerade diesen „vernachlässigten“ Mitbewohnern. Dieses Projekt nutzt die mehr als 500 Insektenfallen, mit denen die Aktivität von Materialschädlingen wie Kleidermotten, Pelzkäfern und Silberfischchen am Naturhistorischen Museum Wien überwacht werden. Die Analyse von Insektenfallen und Staubproben mittels DNA-Metabarcoding soll erstmals auch Insekten und sonstige Gliederfüßler auf Artniveau bestimmen, die nicht als Schädlinge wirken (u. a. Spinnen, Ameisen, Fliegen und verschiedene Käferarten). So werden wir längerfristig mehr über die Auswirkungen des Klimawandels, auch bei den stillen Mitbewohnern des Museums, erfahren. Die FREUNDE finanzieren die anfallenden Sequenzier- und Versandkosten.

Staubprobe
Boden-/Staubprobe, dessen organischer Inhalt mittels DNA-Barcoding analysiert wird